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Wenn Handeln in Sekundenschnelle noch zu langsam ist, dann sind Computer am Werk. Und Menschen

Algotrading:Turbohändler sollen langsam machen

01.03.2012, 13:48
FTD

Sie platzieren innerhalb von Nanosekunden Kauf- und Verkaufsaufträge und stören damit Kritikern zufolge den Börsenhandel. Jetzt wehren sich immer mehr Aufsichtsbehörden und Börsenbetreiber gegen die Hochfrequenzhändler. von Isabel Gomez

In den USA kommt Bewegung in die Diskussion um eine stärkere Regulierung des Hochfrequenzhandels: Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) will nach Aussagen ihres Vorsitzenden Gary Gensler eine umfassende offizielle Untersuchung dieser Art des Handels einleiten. Die CFTC reguliert und beaufsichtigt die Options- und Future-Märkte der USA. Unter anderem steht mit der Chicagoer Börse CME der weltgrößte Handelsplatz für Rohstoffe unter ihrer Aufsicht.

In der vergangenen Woche hatten bereits die Deutsche Börse und die Borsa Italiana angekündigt, eine Gebühr für Händler zu erheben, die eine große Menge an Wertpapieren kaufen oder verkaufen wollen und ihren Auftrag vor der Umsetzung wieder zurückziehen. Ziel ist es, Kursschwankungen einzudämmen, die Hochfrequenzhändlern angelastet werden. "Die Untersuchung wird sich mit potenziellen Marktstörungen befassen, die Hochfrequenzhändler und andere automatisiert handelnde Marktteilnehmer erzeugen können", schrieb CFTC-Chef Gensler der Financial Times zufolge in einem Bericht an die US-Gesetzgeber.
Seit von Algorithmen gesteuerte Computersysteme für den "Flash Crash" im Mai 2010 verantwortlich gemacht werden, reißen die Forderungen nach einer härteren Regulierung nicht ab. 2010 war der Dow-Jones-Aktienindex innerhalb weniger Minuten um 1000 Punkte eingebrochen und ebenso schnell zurückgeschnellt. Die Computersysteme sind darauf programmiert, Wertpapierkurse zu durchforsten und kleinste Kursdifferenzen zu finden. Diese Differenzen nutzen die Programme aus, indem sie das entsprechende Wertpapier innerhalb von Sekundenbruchteilen kaufen oder verkaufen und damit Gewinne einfahren. Die Handelsentscheidungen fallen per Autopilot, die Computer müssen dazu nicht einmal bedient werden. Laut einer Studie über den Flash Crash 2010 halten die Systeme keine Position länger als zehn Sekunden. Die Dauer einer Auftragsübermittlung wird in Nanosekunden gemessen.
Einigung auf verpflichtende Regeln könnte sich über Jahre ziehen
Gemeinsam mit der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) hat die CFTC bereits nach dem Flash Crash 2010 für alle Händler in den USA Risikochecks eingeführt, die alle Kauf- oder Verkaufsaufträge durchlaufen müssen, bevor sie in den Handelssystemen sichtbar werden. Die Maßnahme konnte Marktstörungen jedoch nicht verhindern. Vergangene Woche hatte an der US-Börse Nyse Amex, an der Optionen und börsennotierte Fonds gehandelt werden, ein Handelscomputer innerhalb eines Tages 30.000 fehlerhafte Optionshandel in das System eingespeist.
Für Kritiker der Schnellsthändler sind solche Nachrichten ein gefundenes Fressen. Ihrer Meinung nach stören Hochfrequenzhändler den Börsenhandel. Deren Handlungen seien zu schnell und sorgten dafür, dass normale Händler immer den Ereignissen hinterher liefen. Zudem würden alleine durch die von automatischen Handelssystemen ge- oder verkauften Wertpapiermengen Börsentrends unkontrolliert beschleunigt.
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