Wenn
beim WLAN nicht alles klappt, wie es soll, ist es gut zu wissen, woran
es liegen könnte.
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Es
könnte so einfach sein, ist es aber nicht: Das heimische WLAN ist oft
nicht so gut, wie sich das seine Nutzer wünschen. Was sind die
häufigsten Probleme und wie kann man sie beheben?
Wenn
der über WLAN gestreamte Film ruckelt, ein Update ewig dauert oder die
Verbindung für Online-Spiele viel zu lahm ist, liegt der Fehler nicht
immer beim Internet-Anbieter. Oft sind die Probleme hausgemacht, was die
Sache aber nicht einfacher macht. Im Gegenteil: Die Qualität eines
WLAN-Netzes hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, was die
Ursachensuche und die Fehlerbehebung erschwert. "PC-Welt" zählt die
nervigsten WLAN-Probleme auf und zeigt, wie sie zu lösen sind.
Optimale Position suchen
Für
den Router einen anderen Standort suchen oder die Position der Antennen
verändern, kann bereits eine bessere Übertragung zur Folge haben. Um zu
wissen, wann der Router richtig platziert ist, kann man auf einem
Notebook zur Messung der Signalstärke die kostenlose Software Wireless
Netview installieren. Mit der Freeware Ekahau Heatmapper kann man
zusätzlich in einen eingescannten Grundriss der Wohnung eine Karte mit
guten Empfangspunkten erstellen. Tipp von n-tv.de: Für einen schnellen
Check der Signalstärke ist auch die Android-App FritzApp WLAN geeignet.
Welcher Kanal ist frei?
Mit
der FritzApp WLAN kann man Signalstärke und Übertragungsgeschwindigkeit
messen.
Besonders in Mehrfamilienhäusern in dicht bebauten Innenstädten sind auf
engem Raum viele WLAN-Netze gespannt, der Frequenzbereich 2,4 Gigahertz
ist deshalb in 13 Kanäle aufgeteilt. Um einen guten Empfang zu haben,
sollte man zu anderen Netzen einen größeren Abstand haben, direkt
benachbarte Kanäle überlappen sich, was zu Interferenzen führt.
"PC-Welt" empfiehlt, möglichst fünf Kanäle Abstand zu halten. Alle
Netzwerke in Reichweite mit Kanal und Sendeleistung zeigt die
Gratis-Software Wireless Netview an. Bei großem Gedrängel rät das
Magazin, den gleichen Kanal wie das fremde WLAN mit dem stärksten Signal
zu wählen, da dies durch eine Koordinationsfunktion der Router immer
noch besser als Überlappungen sei.
Tipp
von n-tv.de: Fritzboxen erledigen die Kanal-Optimierung automatisch, man
kann sich in der Benutzeroberfläche aber auch im Menü WLAN die Belegung
der Funkkanäle anzeigen lassen und selbst wählen.
Falsche Verschlüsselung eingestellt?
Wenn
ein Gerät im WLAN nicht akzeptiert wird, obwohl das richtige Passwort
eingegeben wurde, kann dies daran liegen, dass es die
Verschlüsselungsmethode des Routers nicht korrekt erkennt oder der
Anwender den falschen Standard gewählt hat. Beide Geräte müssen dieselbe
Methode eingestellt haben: WEP (unsicher, nicht ratsam), WPA (mittlere
Sicherheit), WAP2 (hohe Sicherheit, empfehlenswert).
AES
für WPA
Gibt
es zusätzliche Einstellungen, müssen diese ebenfalls übereinstimmen.
Moderne Router nutzen WPA-Verschlüsselungen mit AES für schnelle
Übertragungsstandards. Ist TKIP aktiviert, wird das WLAN ausgebremst.
"PC-Welt" empfiehlt für ältere Geräte, die AES nicht unterstützen,
besser ein zweites WLAN aufzuspannen. Zur Überprüfung, ob das WLAN für
WPA/WPA mit AES oder TKIP konfiguriert ist, dient die Freeware Wifi
Infoview.
Sonderzeichen meiden
Grundsätzlich sind komplizierte Passwörter mit Sonderzeichen eine gute
Sache. Aber nicht alle Netzwerk-Geräte können damit umgehen und man kann
dann keine Verbindung herstellen. Deshalb gilt hier: besser nur
Buchstaben und Zahlen verwenden.
Windows spielt nicht mit
Ändert man am Router das Passwort oder die Verschlüsselungsmethode,
fordert Windows nicht automatisch auf, den neuen Schlüssel einzugeben,
sondern meldet einfach, dass keine Verbindung zustande kam. In diesem
Fall klickt man unten rechts in der Taskleiste auf das Netzwerksymbol
und danach mit der rechten Taste auf die Verbindung. Unter Eigenschaften
- Sicherheit kann man die Einstellungen ändern.
MAC-Filter aktiv?
Hat man in den Router-Einstellungen den sogenannten MAC-Filter
aktiviert, wird nicht mehr jedes neue Gerät im Netz akzeptiert, sondern
nur solche mit bekannter MAC-Adresse. Entweder man deaktiviert die
Funktion oder man tippt die geforderte Information ein. MAC-Adressen
befinden sich gewöhnlich auf dem Etikett des Geräts.
Wo ist mein WLAN?
Manchmal kommt es vor, dass ein Gerät das gesuchte Netzwerk nicht
auflistet. Wahrscheinlich funkt der Router dann statt im etablierten und
stark belasteten 2,4-Gigahertz-Bereich auf der freieren
5-Gigahertz-Frequenz, was ältere Geräte nicht können. Dann muss man
entweder im Menü des Routers auf 2,4 Gigahertz wechseln oder - falls
angeboten - den gleichzeitigen Einsatz aktivieren. Wenn die Ausstattung
dies erlaubt, sollte man so oft wie möglich, auf die
5-Gigahertz-Frequenz ausweichen.
Nachbarschaftskonflikt
Wenn man einen oft genutzten Router hat und das Netzwerk nicht umbenannt
hat, kann es vorkommen, dass in der nahen Umgebung das WLAN eines
baugleichen Routers den gleichen Namen hat. Geräte erkennen das nicht
und versuchen sich mit dem Nachbar-Router zu verbinden, wenn sie in
seiner Nähe sind. Die Lösung ist einfach: Man ändert den Namen des
Netzwerks.
Versteckspiel
Wenn aus Sicherheitsgründen der WLAN-Name eines Routers nicht
automatisch gesendet wird, muss man ihn bei jedem Teilnehmer manuell
eingeben. Das ist nicht nur umständlich, bei manchen Geräten klappt das
auch nicht. Weil versteckte WLAN-Netze kaum sicherer sind, lässt man die
sogenannte SSID an besten einfach dauerhaft übertragen.
Komfort verweigert
Bei WPS-WLANs kann man sich die Eingabe komplizierter Schlüssel sparen
und stattdessen an beiden Geräten innerhalb eines bestimmten Zeitraums
nacheinander Knöpfe (WPS-PBC) drücken oder am Router einen Zahlencode
eingeben (WPS-PIN). Das Passwort wird dann automatisch übertragen. Damit
das klappt, muss am Router die vom einzubindenden Gerät genutzte Methode
eingestellt sein. Nutzt man einen Code, sollte man WPS-PIN am Router
nach Verbindungsaufbau wieder deaktivieren, da diese Methode langfristig
nicht sicher ist.
Treiberprobleme
Erhält ein Computer trotz gelungener WLAN-Anmeldung vom Router keine
IP-Adresse oder stottert die Verbindung, könnte ein Treiberproblem
vorliegen. Um zu erkennen, ob eine IP-Adresse vergeben wurde, öffnet man
die
Eingabeaufforderung und gibt ipconfig ein. Die Funktion des
Netzwerkadapters überprüft man indem man den
Gerätemanager öffnet und kontrolliert, ob die Hardware dort
unter Netzwerkadapter zu sehen ist. Ist dies nicht der Fall oder wird
ein Ausrufezeichen angezeigt, gibt's ein Treiberproblem. Am besten
installiert man dann den Treiber neu. Die neuesten Versionen gibt's
direkt auf den Webseiten des Herstellers.
Quelle: ntv.de, kwe