Salzburger Forscher bewiesen
Fehler bei GPS-Distanzmessungen
15. Jänner 2016,
16:46
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Entfernungen werden
in der Regel überschätzt
Einen systematischen
Fehler bei GPS-Distanzmessungen, der auch bei teuren GPS-Geräten
auftritt, haben Wissenschafter der Universität Salzburg bewiesen.
Entfernungen, die auf Basis von GPS-Positionsmessungen berechnet werden,
scheinen in der Regel länger als sie sind. Mit Hilfe einer Formel können
die Forscher den Unterschied jetzt auch gezielt berechnen, teilte die
Uni Freitagnachmittag mit.
Abweichungen
gleichen sich nicht aus
Satellitendaten
werden häufig für Distanzmessungen herangezogen, so etwa, wenn sich
Läufer mittels eigener Uhren oder Smartphone-Apps darüber informieren,
welche Strecke sie zurückgelegt haben. Aber auch in verschiedenen
Wirtschaftsbereichen wie dem Transportsektor verlasse man sich auf
solche sogenannten "GPS-Tracks". Die Wissenschafter des Fachbereichs
Geoinformatik der Uni Salzburg und von Salzburg Research haben im
Fachblatt "International Journal of Geographical Information Science"
jedoch gezeigt, dass die Entfernung zwischen zwei Positionen mit
zufällig verteilten Messfehlern im Durchschnitt länger ausfällt als die
Distanz zwischen zwei Positionen ohne Messfehler.
"Bei einem GPS-Track
werden in einer bestimmten zeitlichen Frequenz immer wieder Positionen
erfasst. Jede einzelne Position ist aber nicht exakt dort, wo sie sein
sollte", erklärte der Studienautor Peter Ranacher von der Uni Salzburg.
Obwohl die gemessene Entfernung manchmal kürzer und manchmal länger als
die tatsächliche Distanz ist, gleichen sich die Abweichungen aber nicht
aus.
Hängt nicht nur von
Gerät ab
"Die Abweichung
hängt nur teilweise mit dem Gerät zusammen. Sie wird kleiner, je besser
das GPS Gerät ist, aber sie verschwindet nicht", so der Forscher. Es
handle sich nämlich um einen systematischen Fehler, der neben dem Gerät
auch vom Empfang, der Position der Satelliten oder den Bedingungen in
der Atmosphäre abhänge. Bei Tests stellten die Wissenschafter
Abweichungen von bis zu 15 Prozent der Weges fest. Genau dieser Fehler
könne mit der nun entwickelten Formel berechnet werden. (APA, 16.1.2016)
Link
Publikation
http://derstandard.at/2000029150065/Salzburger-Forscher-bewiesen-Fehler-bei-GPS-Distanzmessungen