Die Überwachung
Sie werden die Frage stellen, was hat die
"Überwachung" mit der Informationssicherheit oder sogar mit der
Kryptologie zu tun
Doch was eigentlich unter Überwachung verstanden werden: Darunter
sollte man verstehen, die Aufnahme aller hochfrequenten Signale,
deren Frequenz für die Kommunikation von " geheim zuhaltenden
Informationen" genutzt werden kann.
Im Unterschied zur Funkelektronischen Spionage beschränken sich
diese auf die nationalen wie auch internationalen Territorien, die
keinem Staat zugeordnet sind.
Dabei hat diese Tätigkeit der Überwachung die Grundlage für sehr
viele kryptologische Erfolge gebildet. Falls sie an dieser Aussage
Zweifel haben, dann haben sie die Geschichte der Kryptologie noch
nicht verstanden, oder sie haben diese komplexen Prozesse nicht
erkannt. Denn dieses Ereignis hat eigentlich nichts direkt mit der
Kryptologie zu tun. Es ist nur der einfache Vorgang, die
chiffrierten Informationen vom Sender an den Empfänger zu
übermitteln. Die Übermittlung erfolgt über die verschiedensten Arten
von kommunikativen Mitteln.
Aber es handelt sich doch dabei um "Geheimtexte" die "Keiner
lesen kann" Sie haben grundsätzlich Recht. Trotzdem sind diese
Geheimschriften ein Schatz. Einen sehr "rohen" Schatz.
Derartige Schätze bezeichnet man auch als "Rohmaterial" für die
Dechiffrierung bzw. Entschlüsselung. Je mehr Rohmaterial vorliegt,
umso besser kann man dieses Material analysieren. .
Dieses Rohmaterial ist die Grundlage für die Dechiffrierung bzw.
Entschlüsselung.
Dieses Material ist umso wertvoller, wenn es aus gleichen Quellen
kommt. Da man davon ausgehen kann, das hierfür nur ein
Verschlüsselungs- oder Chiffrierverfahren angewendet wurde.Eine
weitere Hilfe wird den Kryptologen zu teil, wenn auch der Empfänger
der geheimen Information bekannt ist. Je nach den Verkehrbeziehungen
kann man dann Rohmaterial aus individuellen ( zweiseitigen
Verbindungen ) oder zirkularen ( ein Sender - mehrere
Empfänger, einer sendet- viele empfangen ) Chiffrierverkehr
erhalten.
Für die kryptologischen Dienste besteht immer das Erfordernis, diese
mit vielen Rohmaterialien zu versorgen.
Für die Kryptologen besteht dann die Aufgabe, dieses Rohmaterial zu
analysieren. Hierbei erleichtert ihnen die Kenntnis, aus welchen
Quellen sie übermittelt wurden und natürlich die Tatsache, über
welche Art der Kommunikation wurden sie übermittelt. Nur einige
Beispiele für Kommunikationsarten:
- Funk ( Kurzwellen bis UKW oder höher );
- Richtfunkverbindungen;
- Drathlose oder Draht..- Verbindungen ( Lichtwellenleiter,
metallische Leiter );
- Fernschreibverbindungen ( 50 oder 100 Baud ).
- Satellitenfunkverbindungen;
- Überreichweitenfunkverbindungen;
- Reflektionen ( Erde - Mond - Erde );
- Internetkommunikation ( Datagram ):
- Satellitenüberwachung:
- Spezialschiffe mit Aufklärungstechnik:
- schwimmende Aufklärungsstationen auf den Eisschollen in der
Arktis;
usw
.
Dabei ist die Menge an Rohmaterial auf den einzelnen Chiffrier- oder
Schlüsselverbindungen nicht gleich. Der für die Gewinnung dieses
Rohmaterials zu betreibende Aufwand wird meist mit den Möglichkeiten
des "Informationsvorsprunges" gegenüber dem Herausgeber der
Information begründet.
Für einige der bekannten Ereignisse soll die Bedeutung der
"Überwachung" von verschlüsselten oder chiffrierten Informationen
anhand von realen Beispielen dargestellt werden.
Als Beispiel sollen hier benutzt werden: 1. Enigma 2.
Venona/ USA 3. Venona/ ex. DDR 4. Walker
(USA - Sowjetunion ) .
weitere interessante Fakten zur Überwachung / Aufklärung aus allen
Frequenzbereichen finden sie in diversen Veröffentlichungen.
Zu den technischen Möglichkeiten der Realisierung der Überwachung
finden sie eine umfassende Fachliteratur in vielen Sprachen. .