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RIA - Novosti Montag, 8. Februar 2010 |
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Schwere Zeiten für Chinas Hacker |
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MOSKAU, 08. Februar (RIA Novosti). Die chinesische Polizei hat in der zentralen Provinz Hubei das größte Hacker-Ausbildungszentrum des Landes ausgehoben und drei mutmaßliche Leiter festgenommen.
Wie die chinesische Nachrichtenagentur Xunhua am Montag meldete, wurden bei der Razzia die Server der Hacker-Schule Black Hawk Safety Net beschlagnahmt. Die Polizei ließ zudem die Bankenkonten der 2005 gegründeten Organisation sperren, die landesweit 12.000 privilegierte Mitglieder und mehr als 170.000 Auszubildende hatte.
Die meisten Hacker-Schulen in China bieten Lehrgänge auf Internetseiten an, die gegen Entgelt über Lücken in Computersystemen und Einbruchmethoden informieren. Jährlich verdienen sie bis zu 35 Millionen US-Dollar.
Erst vor kurzem konnte man sich in China ganz legal zum Hacker ausbilden lassen, bevor 2009 Novellen zum Strafgesetzbuch in Kraft traten, welche Hacker-Vergehen ahnden. Bei einem der jüngsten Gerichtsprozesse wurde ein junger Mann zu anderthalb Jahren Haft verurteilt, nachdem er auf der Webseite der Provinz Hubei Fotos der Regierungsmitglieder durch halbnackte Frauen ersetzt hatte.
Dennoch positionieren sich die meisten Cracker-Schulen als „Kurse für Selbstschutz im Internet“. Im vergangenen Jahr hatten Hacker der chinesischen Wirtschaft Schäden in Höhe von einer Milliarde US-Dollar verursacht.